Zuhören und loslegen
Der Alltag von Menschen mit Behinderungen ist mit Einschränkungen verbunden. Dass die Bushaltestelle, die im Rollstuhl nicht begangen werden kann, nur ein Hindernis von vielen ist, bleibt oft unausgesprochen. Auch 20 Jahre nach Einführung des Behindertengleichstellungsgesetzes und 10 Jahre nach Ratifizierung der UNO-Behindertenrechtskonvention bleibt deshalb die wichtigste Aufgabe dieselbe: zuhören! Zuhören und von den Betroffenen lernen.
Wie das geht, macht die in dieser Ausgabe porträtierte Gemeinde Adliswil (ZH) vor. Als Auftakt zum Inklusions-Check wurde am runden Tisch mit betroffenen Personen gesprochen und wurden deren Herausforderungen und Anliegen abgeholt. Zusammenkommen und lösungsorientiert miteinander sprechen. Die Gemeinde kann ihr Urversprechen gerade dann, wenn es um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen geht, vorbildhaft einlösen.
Zugehört hat auch unsere Redaktion, nämlich Verena Kuonen, Co-Präsidentin von Inclusion Handicap und selbst von einer Sehbehinderung betroffen. Als Gemeindeparlamentarierin in Pully verleiht sie den Einwohnerinnen und Einwohnern, die sich oft nur erschwert Gehör verschaffen können, eine Stimme. Sie zeigt, dass die Repräsentation von Menschen mit Behinderungen auf politischer Ebene ein erstrebenswertes Ziel für unser demokratisches System bedeutet.
Auf dem Weg zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen sind Gemeinden gefordert. Viele haben gezeigt, dass sie proaktiv und kreativ zu diesem Ziel beitragen möchten. Diese Ausgabe ist eine wunderbare Inspiration für diejenigen, die selbst zuhören und loslegen wollen.
«Auf dem Weg zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen sind Gemeinden gefordert.»