Recyceln kann man auch beim Strassenbau
Ausbauasphalt muss nicht in der Deponie landen. Durch seine Wiederverwendung können Kreisläufe geschlossen, natürliche Ressourcen geschont und das Landschaftsbild geschützt werden.
Bei der Instandsetzung von Strassen fällt Ausbauasphalt in grossen Mengen an. Ausbauasphalt, der rund 5 Prozent Bitumen und 95 Prozent Gestein enthält, darf jedoch nicht als Bauabfall angesehen werden. Vielmehr handelt es sich um einen wertvollen sekundären Rohstoff, der möglichst sortenrein wiederverwendet werden sollte. Gerade für das Strassennetz in den Gemeinden und im privaten Raum besteht die Chance darin, bei Strassenbauprojekten recycelten Ausbauasphalt zu verwenden, weil die bautechnischen Anforderungen hier mehr Spielraum bieten als bei stark befahrenen und hochbelasteten Kantons- und Staatsstrassen.
Projekte von diversen Kantonen oder Gemeinden, die beim Bau und bei der Sanierung von Strassen Ausbauasphalt verwendet haben, gibt es schon einige. Zum Einsatz kam recyceltes Asphaltmischgut zum Beispiel beim Einbau eines Radwegs und der Sanierung des Strassenabschnitts von Oetwil an der Limmat nach Würenlos und ebenfalls für die Strecke von Forel nach Mollie-Margot im Waadtland. Auch Städte wie Bern, Küsnacht, Uster und Zürich haben für Quartier- und Hauptsammelstrassen auf Recycling-Asphalt gesetzt.
Erfahrungen sind als Guideline verfügbar
Mit der Guideline «Best Practice bei der Wiederverwendung von Ausbauasphalt und dem Einsatz von Niedertemperaturasphalt» bekommen Bauherren ein Instrument in die Hand, das sie bei der Planung und Umsetzung von Strassenbauprojekten als Leitschnur durch die verschiedenen Etappen führt. Als wichtige Stütze liefert die Guideline Empfehlungen und Hilfestellungen für die verschiedenen Projektphasen von der Planung bis zur Umsetzung.
Schliesslich hat die Guideline zum Ziel, bei Strassenbauprojekten Recyclingmischgüter mit hohen Ausbauasphaltanteilen sowie Niedertemperaturasphalt zu fördern – ohne zusätzliche qualitative Risiken einzugehen. Etliche gesammelte Erfahrungen sind in der Best-Practice-Guideline aufgeführt und zeigen, dass es funktioniert.