Klimawandel: Online-Tool für Gemeinden lanciert
Der Hitzesommer 2022 zeigte erneut, dass der Klimawandel bei uns angekommen ist. Das neue Online-Tool «Anpassung an den Klimawandel» des Bundes unterstützt die Gemeinden dabei, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.
Diverse Schweizer Gemeinden schlugen diesen Sommer Alarm: Historisch tiefe Pegelstände zahlreicher Gewässer oder vertrocknete Weiden führten uns die Folgen des Klimawandels deutlich vor Augen. Auch die Gemeinde Minusio (TI) ist zunehmend mit neuen, klimabedingten Risiken konfrontiert. Deshalb nahm Minusio am Pilotversuch des Bundes für das neue Online-Tool «Anpassung an den Klimawandel» teil. Giorgio Mas, Chefingenieur der Abteilung für öffentliche Arbeiten der Tessiner Gemeinde, zeigt sich begeistert: «Das Online-Tool gibt auf einfache Weise einen umfassenden Überblick über die komplexe Thematik der Klimaanpassung.»
Ab sofort können sich alle Schweizer Gemeinden im Tool registrieren. Die Verantwortlichen erhalten damit sowohl praktische Unterstützung in der Evaluierung der Risiken in ihrer Gemeinde als auch konkrete Handlungsmöglichkeiten. Insgesamt neun Themenbereiche deckt das neue Tool ab, darunter Planung und Bau, Land- oder Waldwirtschaft, Energieproduktion, Gesundheit oder Biodiversität. Diese breite Themenübersicht schätzt auch Juliette Lerch aus Renens (VD) sehr. Die Umweltverantwortliche der Waadtländer Gemeinde war wie Giorgio Mas Teil des Pilotversuchs. Lerch sagt dazu: «Das Tool bietet einen guten Überblick über die Themen rund um die Anpassung an den Klimawandel und liefert viele Beispiele für konkrete Massnahmen für Gemeinden.»
Damit verweist Lerch auf einen weiteren wertvollen Aspekt des Tools: Die Gemeinden profitieren voneinander, indem sie im Tool auf erfolgreiche Praxisbeispiele anderer Gemeinden zugreifen und gleichzeitig eigene Lösungsansätze einreichen können. Dieser Erfahrungsaustausch ist Jonas Stöckli, Projektleiter Tiefbau und Planung der Aargauer Gemeinde Zofingen, besonders wichtig: «Die laufend aktualisierten Beispiele von Massnahmen aus anderen Gemeinden inspirieren für die eigene Planung und helfen, Projekte Entscheidungsträgern zu veranschaulichen.»