Integration gelingt durch musikalische Bildung
Bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund trägt die kulturelle Bildung wesentlich zur Identitätsfindung bei. Die Musikschulen spielen dabei eine wichtige Rolle.
Musizieren spielt beim Integrationsprozess von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle und ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Die rund 400 öffentlichen Musikschulen der Schweiz stehen in besonderer Verantwortung, auch kultur- und bildungsferne Bevölkerungsgruppen für eine musikalische Ausbildung zu gewinnen.
Der Verband Musikschulen Schweiz hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die aus Musiklehrpersonen und Fachpersonen aus dem Bereich Integration besteht. Diese hat im Leitfaden «Integration durch musikalische Bildung» sowohl theoretische Grundlagen wie auch praktische Handlungsempfehlungen für die Musikschulen erarbeitet. Das Leitbild fasst die Integrationsarbeit in den Begriffen informieren, integrieren und unterstützen zusammen und stellt sie als gemeinsame Aufgabe der Musikschulen, der Volksschule und der Integrationsfachstellen dar. Der Praxisteil enthält Angebote, Inhalte und Massnahmen der Musikschulen zur Integration von Kindern und Jugendlichen sowie Erfolgsfaktoren und konkrete Handlungsanweisungen.
Die Forderung aus der Bundesverfassung
Eine der zentralen Forderungen des Leitfadens formuliert als Ziel der musikalischen Bildung an den Schweizer Musikschulen die Heranführung aller Kinder und Jugendlichen unseres Landes an das aktive Musizieren. Vor dem Hintergrund der Chancengerechtigkeit und des Zugangs für alle, ist die Teilhabe am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben Kindern mit Migrationshintergrund gleichermassen wie einheimischen Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. Diese Forderung ergibt sich aus dem Artikel 67 a «Musikalische Bildung» der Bundesverfassung. Mit seinem Massnahmenpaket zur Integration durch musikalische Bildung, liefert der Verband Musikschulen Schweiz einen Ansatz, um ihr nachzukommen.
Musik macht glücklich – Musizieren noch viel mehr
Als Folgeprojekt des Leitfadens hat der VMS eine Infokarte (siehe Beilage) entwickelt, mit der Sozialämter von Gemeinden und Städten, Beratungsstellen für Migrant*innen, aber auch Partner wie die Volksschule in die Sensibilisierungsarbeit einbezogen werden, indem sie Kinder und Jugendliche sowie Erziehungsberechtigte gezielt auf die Angebote der Schweizer Musikschulen aufmerksam machen. Die Karte dient als Eintrittspforte und verweist via QR-Code oder via URL auf eine Unterseite der VMS-Website, wo sich in verschiedenen Landessprachen Informationen finden, die Hilfestellungen für den Zugang zur musikalischen Bildung in einer Musikschule bieten und dazu anregen, mit einer VMS-Musikschule in der Umgebung in Kontakt zu treten.
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