Innovationen in der Siedlungsabfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen, insbesondere in Hinblick auf zunehmende Regulierungen, technologische Innovationen und nachhaltige Lösungen. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Recyclingkongresses von Swiss Recycle und dem SVKI informieren Expert:innen aus der Schweiz und dem Ausland über aktuelle Trends, Herausforderungen und Entwicklungen in der Recyclingbranche.
Die Siedlungsabfallwirtschaft steht vor der Herausforderung, steigende Mengen an Abfall effizient und nachhaltig zu bewältigen. Dies betrifft nicht nur die Sammlung und Verarbeitung von Haushaltsabfällen, sondern auch die zunehmende Komplexität bei der Trennung und Wiederverwertung von Wertstoffen. Angesichts globaler Ressourcenknappheit und der Notwendigkeit, den CO₂-Fussabdruck zu reduzieren, wächst der Druck auf Städte und Gemeinden, innovative Lösungen zu finden. Insbesondere die Kreislaufwirtschaft, also das konsequente Schliessen von Stoffkreisläufen, spielt eine zentrale Rolle, um Abfallmengen zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Technologische Innovationen und Trends: Die Rolle von Elektromobilität
Ein Punkt auf der Agenda des Recyclingkongresses 2025 wird die Diskussion über technologische Innovationen sein. Ein prominentes Thema ist hierbei die Elektromobilität, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz von E-Fahrzeugen in der Abfallwirtschaft. Scania Schweiz wird sich in einem Vortrag mit den Herausforderungen beschäftigen, die beim Aufbau und Betrieb von Ladestationen für E-Fahrzeugflotten auftreten. Hierbei wird der Experte Reto Trauffer erläutern, welche Infrastrukturen notwendig sind und welche potenziellen Hürden auf dem Weg zu einer elektrifizierten Fahrzeugflotte zu überwinden sind.
Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Optimierung des Lademanagements durch den Einsatz von Software gelegt. Dies umfasst sowohl die Planung von Ladezeiten und -orten als auch die Schulung von Mitarbeitenden, um eine reibungslose Integration der neuen Technologie in den Arbeitsalltag zu gewährleisten. Die richtige Schulung und Weiterbildung des Personals wird entscheidend sein, um die Effizienz der neuen Strukturen voll auszuschöpfen.
Kreislaufschliessung: Fokus auf Textil- und Kunststoffrecycling
Ein weiteres zentrales Thema des Kongresses wird die Kreislaufschliessung in den Bereichen Textil- und Kunststoffrecycling sein. Angesichts der wachsenden Menge an Textil- und Kunststoffabfällen, , ist es von entscheidender Bedeutung, Wege zu finden, um diese Materialien effizienter in den Kreislauf zurückzuführen. Im Rahmen des Kongresses werden verschiedene Ansätze vorgestellt, welche Systeme sich am besten für die Schliessung von Materialkreisläufen eignen. Hierbei wird der Fokus auf Technologien und Strategien liegen, die eine hohe Wiederverwertbarkeit ermöglichen und gleichzeitig umweltfreundlich sind.
EU-Regulationen: Herausforderungen für die Schweiz
Auch von Seiten der Europäischen Union werden vermehrt neue Regulierungen erwartet, die mittelbar Auswirkungen auf die Schweiz haben könnten. Obwohl die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, ist sie wirtschaftlich und politisch eng mit dem europäischen Raum verknüpft. Besonders im Bereich der Abfallwirtschaft könnten neue EU-Vorgaben zu Recyclingquoten, zur Vermeidung von Plastikabfällen (PPWR) oder zur Förderung der Kreislaufwirtschaft die Schweiz vor neue Herausforderungen stellen. Hier wird der Recyclingkongress als wichtige Plattform dienen, um sich auf zukünftige Veränderungen vorzubereiten und Strategien zu entwickeln, um den Anschluss an internationale Standards zu gewährleisten.
Internationale Perspektiven: Was die Schweiz vom Ausland lernen kann
Der Recyclingkongress 2025 wird zudem den Blick über die Landesgrenzen hinaus richten. Paul Christiaens von Verpact wird in seinem Vortrag die Herausforderungen und Fortschritte beim Recycling in den Niederlanden beleuchten. Dabei wird er aufzeigen, wie die Niederlande bestimmte Herausforderungen meistern und welche Lehren die Schweiz daraus ziehen könnte. Insbesondere wird es um die Frage gehen, welche innovativen Systeme und Strategien in anderen Ländern erfolgreich implementiert wurden und wie diese in der Schweiz adaptiert werden könnten, um die eigenen Recyclingziele zu erreichen.