Für ein würdevolles Sterben
Wann haben Sie sich das letzte Mal mit Familie oder Freunden über das Thema Sterben unterhalten? Erst kürzlich, vor geraumer Zeit oder noch nie?
Unsere Gesellschaft wird zunehmend älter. Als Stadtpräsidentin von Uster und Stiftungsrätin bei der Andreas Weber Stiftung beschäftigt mich das letzte Kapitel unseres Lebens regelmässig. Die Stiftung fokussiert sich auf ein würdevolles Sterben und setzt sich für eine angepasste pflegerische Betreuung und palliative Behandlung ein.
Die flächendeckende Betreuung mit Palliative Care ist hierzulande leider nicht sichergestellt. Insbesondere in Pflegeheimen klaffen grosse Lücken. Bei komplexen Fällen mangelt es oft an Fachkräften, und für den Einsatz eines mobilen Palliativteams fehlen häufig die Finanzen. Folge davon sind unnötige Behandlungen oder lebenserhaltende Massnahmen, die von den Betroffenen nicht gewünscht sind.
Umso mehr freut es mich, dass wir in den Ustermer Pflegeheimen mit der mobilen Palliative-Care-Einheit des Spitals Wetzikon ein Pilotprojekt durchführen konnten. Das Team hat 60 Personen palliativ mitbetreut, das Pflegepersonal in den Heimen unterstützt und entsprechend geschult. Die Betroffenen konnten dank Palliative Care in ihrer gewohnten Umgebung, in ihrem Daheim, sterben.
Palliative Care ist aus meiner Sicht ein Erfolgsmodell. Der Kanton Zürich will diese nun in den Gemeinden ausbauen. Das ist ein dringend notwendiger Schritt!
Ebenso wichtig ist, dass wir uns darüber im Klaren sind, wie wir auf unserem letzten Wegstück begleitet und betreut werden möchten. Warum also nicht schon heute mit Familie und Freunden darüber sprechen?