Entfeuchten ohne Energieverschwendung
Feuchte Luft im Gebäudeinnern kann kondensieren und Schimmel verursachen. Das gilt insbesondere für Räume, die kaum oder nicht beheizt werden und in denen der natürliche Luftaustausch ungenügend ist. Doch Entfeuchter sind stromintensiv. Moderne Geräte mit Hygrostaten sind deutlich effizienter als die Vorgängergeneration, wie Praxisbeispiele zeigen. Schon aus Kostengründen lohnt es sich, die aktuellen Entfeuchter zu überprüfen.
Wo es zu feucht ist, droht Schimmel, das kennt man vom eigenen Badezimmer oder vom Keller. Gefährdet sind auch Bibliotheken, Museen und Lagerhallen – und Zivilschutzanlagen, weiss Markus Sonderegger: «Diese Räume sind besonders anfällig für kondensiertes Wasser. Denn häufig liegen sie unter Geräteräumen von Turnhallen oder anderen Liegenschaften, die nicht oder kaum beheizt werden.»
Als Sonderegger vor zwei Jahren sein Amt als Materialwart Feuerwehr und Verantwortlicher für den Unterhalt der Zivilschutzanlagen der Thurgauer Stadt Arbon antrat, waren zwei Dutzend kleine Entfeuchter in Betrieb, allesamt deutlich über zehn Jahre alt. Normalerweise waren sie 24 Stunden pro Tag im Einsatz und verbrauchten rund um die Uhr Strom. Sonderegger wechselt aktuell jedes Jahr drei bis vier Entfeuchter aus und ersetzt sie durch modernere und leistungsfähigere Geräte. «Die neuen Apparate sind aufgrund der technologischen Entwicklung klar effizienter.» Weil sie mehr Power haben, bewältigen sie eine höhere Luftmenge, entfeuchten schneller und werden vom eingebauten Hygrometer abgestellt, wenn sie die maximale Zielfeuchtigkeit unterschritten haben. Unter dem Strich verbrauchen neue Entfeuchter also deutlich weniger Strom. «Das kann schon 50 Franken pro Monat und Gerät ausmachen», rechnet Sonderegger vor.
Der Anlagenverantwortliche achtet darauf, dass die Entfeuchter stets einwandfrei gewartet sind: «Filter und Schutzmatte müssen sauber sein, damit die Leistung hoch bleibt. Ich kontrolliere jeden Entfeuchter einmal pro Monat.» Zusätzlich entlastet Sonderegger die Stromrechnung der Stadtverwaltung, indem er die Geräte mit einer Zeitschaltuhr so programmiert, dass sie nur während der Nacht laufen – Arbon kennt noch den Niedertarif.
Profis legen Wert auf Wartung
Besonders wichtig ist der effiziente Einsatz von Entfeuchtern bei jenen Unternehmen, die sich ganz auf die Trocknung spezialisiert haben, beispielsweise die Zigerlig Bautrocknung AG in Bern. «Wir verwenden nur hochwertige Profigeräte, die alle über eine Hygrostatsteuerung verfügen und abschalten, sobald die gewünschte Luftfeuchte unterschritten wird», erklärt Geschäftsleiter Jürg Zürcher. Ob bei der Bautrocknung, der Behebung von Unwetterschäden oder bei Wasserschäden wie bei leckenden Abwasserleitungen oder der überlaufenden Badewanne: Wichtig ist, dass das eingesetzte Gerät für die jeweilige Situation und Raumgrösse richtig dimensioniert ist.
Dazu kommt die korrekte Wartung: Die Filter müssen regelmässig ausgeblasen, die Kälteregister gereinigt und die Auffangwannen geleert werden. Zürcher: «Für ein schnelles Resultat mit möglichst wenig Stromverbrauch ist es wichtig, die Bauteile des Geräts sauber zu halten.»
Abschaltfunktion spart viel Strom
Für Entfeuchter gibt es zwar keine Energieetikette. Aber beim Kauf eines Neugeräts gilt es dennoch, darauf zu achten, dass es über einen Timer oder, noch besser, eine Abschaltfunktion verfügt, die dann automatisch aktiviert wird, wenn die definierte Luftfeuchtigkeit unterschritten ist. Gegenüber älteren Geräten sind diese modernen Apparate 30 bis 50 Prozent energieeffizienter. «Laufen Entfeuchter, obwohl die Raumluft genügend trocken ist, wird enorm viel Strom unnötig verbraucht», gibt Giuseppina Togni zu bedenken. Die Energieberaterin der Agentur S.A.F.E. rät, nur in jenen Räumen Entfeuchter einzusetzen, in denen es auch wirklich nötig ist.
Zudem lohne es sich, den Raum mit dem Trockner mit einer dicht schliessenden Tür vom Rest des Gebäudes abzutrennen. Denn je kleiner der Raum und damit die Luftmenge, desto einfacher und schneller funktioniert die Entfeuchtung. Auch Togni betont, wie wichtig die richtige Einstellung des Geräts und eine regelmässige Reinigung der Bauteile sind, um den Energieverbrauch nicht unnötig zu erhöhen. Besonders wichtig ist schliesslich, dass bei eingeschaltetem Lufttrockner alle Fenster und Türen gut verschlossen sind. Togni: «Andernfalls zieht feuchte Aussenluft in den Raum – und der Entfeuchter arbeitet nonstop.»
Tipps im Umgang mit Entfeuchtern
Genügt allenfalls der natürliche Luftaustausch?
Im Winter ist die Aussenluft trockener, der Entfeuchter kann womöglich ausgeschaltet bleiben.
Achten Sie auf die richtige Dimensionierung des Geräts.
Wählen Sie unbedingt ein Modell mit Timer oder Hygrostat.
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