EnergieSchweiz fördert aktive Gemeinden
Städte, Gemeinden und Regionen spielen eine entscheidende Rolle, um die Ziele der Schweizer Energiestrategie 2050 zu erreichen. «EnergieSchweiz für Gemeinden» unterstützt sie beim Umsetzen ihrer Energie- und Klimaprojekte.
Die Ziele der Energiestrategie 2050 und des Pariser Klimaabkommens sind klar. Sie fordern unter anderem: Umsteigen auf erneuerbare Energien, Optimieren der Energieeffizienz und Fördern der nachhaltigen Mobilität. Schweizer Städte und Gemeinden sind aufgefordert, sich eigene Energieziele zu setzen und notwendige Massnahmen zu ergreifen. Für die meisten Gemeinden und Städte oder für Verbünde von zumeist kleineren Gemeinden kann dies eine grosse Herausforderung darstellen. Oft fehlen ihnen schlicht die Mittel. «EnergieSchweiz für Gemeinden», ein aktives und vielfältiges Förder- und Unterstützungsprogramm des Bundesamts für Energie (BFE), stellt für Städte, Gemeinden und Regionen Fördergelder bereit.
Für jede Gemeinde die passende Unterstützung
Das Programm «Projektförderung» von EnergieSchweiz für Gemeinden unterstützt Städte, Gemeinden und Regionen, die bereits eine aktive Klima- und Energiepolitik verfolgen oder dies anstreben. Je nach Entwicklungsstand und Bedürfnis bietet die Projektförderung verschiedene Förderkategorien an: Die Kategorie «Front Runner» richtet sich an ambitionierte Städte, die bereits Smart-City- sowie 2000-Watt/Netto-null-Konzepte oder Strategien verfolgen und diese nun aufeinander abstimmen wollen. Städte und Gemeinden in einem interkommunalen Verbund können Projektideen in der Kategorie «Energie-Regionen» eingeben. Energie- und klimapolitisch fortschrittliche Städte und Gemeinden erhalten mit der gleichnamigen Kategorie die Gelegenheit, Einzelprojekte in den Bereichen Mobilität, Gebäude, erneuerbare Energien sowie Anlagen und Prozesse in Industrie und Dienstleistungen umzusetzen.
Bei der letzten Ausschreibung 2021 hatten sich rund 330 Städte und Gemeinden beworben. Davon haben 250 den Zuschlag bekommen und von einer Fördersumme von insgesamt rund drei Millionen Franken profitiert.
Fördergelder für Studien und Monitoring
Das Prüfen von potenziellen Projekten, zum Beispiel in Form von Machbarkeitsstudien, birgt hohe Kosten und Aufwände. An diesem Punkt setzt die Projektförderung an: Sie fokussiert auf das strategische Planen und Erarbeiten von Grundlagen, Konzepten bis hin zur Projektierung. Damit setzt sie einen Impuls für das Realisieren von Strategien und Projekten im Energie- und Klimabereich.
Vorzeigeprojekt der Dorfgemeinde Triengen
Die Dorfgemeinde Triengen im Kanton Luzern bekam den Förderzuschlag 2021 in der Kategorie «Fortschrittliche Städte und Gemeinden» für ihr Projekt «Umsetzung der räumlichen Wärme- und Kälteversorgungsplanung». Ziel ist es, die ersten Massnahmen der räumlichen Energieplanung im Bereich Wärme und Kälte der Gemeinde aus dem Jahr 2020 zu realisieren. Triengen führt hierzu eine vertiefte Machbarkeitsstudie zusammen mit aktuellen und potenziellen Betreibern durch. Sie prüfen die Weiterentwicklung eines Wärmeverbundgebietes im Gemeindezentrum sowie eines neuen Verbundes in Winikon.
Doch Triengen geht noch einen Schritt weiter: Die Gemeinde übernimmt eine aktive Rolle beim Entwickeln der Wärmeverbunde und strebt eine frühzeitige Prüfung des Anschlusses der kommunalen Gebäude an. Zudem führt sie Energiebestimmungen im Bau- und Zonenreglement ein und plant eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung.
Jacqueline Kost, Bereichsleiterin Bauamt Triengen, sagt: «Mit der Unterstützung der Projektförderung von ‹EnergieSchweiz für Gemeinden› können wir die gewünschte aktive Rolle in der Ausgestaltung der Energie- und Klimaziele verstärkt wahrnehmen und wichtige Massnahmen umsetzen.»
Triengen möchte nach Abschluss des Projekts die Grundlagen für die Entwicklung des Wärmeverbundes geschaffen haben. Zudem sollen alle Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer der Gemeinde die erneuerbaren Heizungsmöglichkeiten für ihre eigene Liegenschaft kennen. Das Projekt hat die Fachjury mit seinen ambitionierten Zielen, sauberen Antragsunterlagen und innovativen Ideen überzeugt. Es läuft seit Januar 2022 bis Dezember 2023.
Energiebilanz der Region Surselva
Die Energie-Region Surselva erstellte 2017 ihre erste regionale Energiebilanz. Dabei prüfte sie, wie hoch ihr Energieverbrauch ist und wie sich dieser mit erneuerbaren Energien decken lässt. Seither aktualisiert sie die Energiebilanz periodisch und verfügt so über eine Diskussionsgrundlage und Entscheidungshilfe beim Ausgestalten und Planen ihrer energiepolitischen Zukunft. Beim Erstellen der Bilanz im Jahr 2017 und beim Aktualisieren im Jahr 2021 konnte Surselva gleich zweimal von der Projektförderung Energie-Region profitieren. Die 2021 aktualisierte Bilanz zeigte auf, dass erstens die Region ein grosses noch nicht ausgeschöpftes Potenzial an erneuerbaren Energien bietet; dass zweitens sich der Ersatz von fossilen Brennstoffen noch auf einem geringen Niveau befindet und dass drittens der Verbrauch von Wärme und Strom (absolut und pro Kopf) über die Jahre gestiegen ist. Darauf aufbauend ergreift die Region nun Massnahmen und passt ihr weiteres Vorgehen an. Ihr Ziel: Die nächste Energiebilanz soll den Fortschritt und Erfolg dieser Massnahmen auf ihrem Weg zum Erreichen der Pariser Klimaziele zeigen.
Am 1. März 2023 startet die nächste Projektausschreibung
Profitieren auch Sie von den Fördergeldern von EnergieSchweiz für Gemeinden. Ab dem 1. März 2023 können Sie wieder eine oder mehrere Projektideen einreichen und Unterstützung beim Realisieren ihrer Energie- und Klimaziele erhalten. Eingabeschluss ist der 31. Juli 2023. Weitere Informationen zum Projektförderprogramm finden Sie ab 1. März 2023 unter https://www.local-energy.swiss/programme/projektfoerderung.html#/