Drei gewichtige Stimmen treten aus dem Vorstand des SGV zurück
SGV-Vizepräsidentin Claudine Wyssa sowie die Vorstandsmitglieder Rudolf Grüninger und Jürg Marti treten an der GV des Schweizerischen Gemeindeverbands am 20. Juni nicht mehr zur Wiederwahl an. Alle drei haben sich in den vergangenen Jahren stark für den SGV eingesetzt. In dieser Ausgabe geben wir ihnen noch einmal eine Stimme und bedanken uns für ihr grosses Engagement.
«Mein Engagement für die Gemeinden bedeutet mir viel.»
Rudolf Grüninger ist 2000 als Vertretung des Schweizerischen Verbands der Bürgergemeinden und Korporationen (SVBK) in den Vorstand des Schweizerischen Gemeindeverbands eingetreten; damals war er Basler Bürgerratsschreiber. Von 2014 bis 2024 war er Delegierter des SGV im Nationalen Kulturdialog. Seit 2017 ist er zudem Präsident der Förderstiftung des SGV. Zu seinem Engagement sagt er:
«Die Schweizer Gemeinden sind das Fundament des dreistufigen Staatsgebildes. Sie bewältigen kompetent eine grosse Anzahl eigener öffentlicher Aufgaben sowie solcher, die ihnen von Bund und Kantonen auferlegt werden. Sie sind die Keimzelle der Demokratie. Darum bedeutet mir mein Engagement für die Schweizer Gemeinden beruflich, politisch sowie für die Tätigkeit im SVBK und als SGV-Vorstandsmitglied viel. Im Gemeindeverband habe ich mich vor allem für Rechts-und Organisationsfragen, Belange der Bürgergemeinden und der städtischen Räume sowie kulturelle Themen engagiert. Ich hoffe, weiterhin meinen Beitrag zum Wohlergehen der Gemeinden beitragen zu können, denn, um es frei nach Jeremias Gotthelf zu sagen: ‹In der Gemeinde soll beginnen, was leuchten soll im Vaterland!›»
«Mir lag es immer am Herzen, die Autonomie der Gemeinden zu verteidigen, insbesondere die finanzielle. Und dies sowohl auf Kantons- sowie Bundesebene.»
Claudine Wyssa wurde 2020 in den Vorstand des Schweizerischen Gemeindeverbands gewählt und war seither dessen Vizepräsidentin. Sie sass seit 2002 in der Exekutive von Bussigny (VD) und war Gemeindepräsidentin von 2010 bis 2023. In ihrer langen politischen Karriere war sie auch Präsidentin der Union des communes vaudoises (2011-2021). Zu ihrem Engagement für den SGV sagt sie:
«Die Gemeinde ist das erste und wichtigste Glied in der Kette der Institutionen unseres Landes. In dieser Eigenschaft lag es mir immer am Herzen, ihre für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger entscheidende Rolle der Bürgernähe und ihre Autonomie, insbesondere die finanzielle, sowohl auf kantonaler als auch auf eidgenössischer Ebene zu verteidigen. Der SGV spielt diese Rolle mit Geschick. Ich habe immer gerne an seinen Anlässen teilgenommen und den Austausch von so unterschiedlichen, aber auch ähnlichen Erfahrungen mit Präsidenten von Gemeindeexekutiven aus allen Ecken der Schweiz sehr geschätzt.»
«Tragen wir Sorge zu den ‹staatstragenden› Gemeinden, zur gewaltigen Milizarbeit und volksnahen Demokratie.»
Jürg Marti war von 2009 bis 2021 Gemeindepräsident von Steffisburg (BE) und von 2020 bis 2021 Grossrat des Kantons Bern. 2016 wurde er in den Vorstand des Schweizerischen Gemeindeverbands gewählt und hat sich dort unter anderem bei Raumplanungs- und Personalfragen eingebracht. Zu seinem Engagement sagt er:
«Während meiner Zeit als Gemeindepräsident durfte ich mit viel Leidenschaft Zukunft mitgestalten. Damit die Gemeinden weiterhin diesen Handlungsspielraum und spannende Aufgaben haben, habe ich mich im und mit dem SGV eingesetzt. Es ist viel einfacher, miteinander zu wirken – hier leistet der SGV ein grosses und wertvolles Engagement. Tragen wir Sorge zu den ‹staatstragenden› Gemeinden, zur gewaltigen Milizarbeit und volksnahen Demokratie. Herzlichen Dank.»
GV des Schweizerischen Gemeindeverbandes
An der Generalversammlung des Schweizerischen Gemeindeverbandes vom 20. Juni in Neuhausen am Rheinfall (SH) stehen die Gesamterneuerungswahlen des Vorstands sowie die Wahl eines neuen Präsidenten an. Übergeordnetes Thema der GV sind die Gemeinden im Wandel der Zeit. Mit dem abtretenden Präsidenten Hannes Germann sowie dem vom Vorstand vorgeschlagenen Präsidentschaftskandidaten Mathias Zopfi und dem Politikwissenschaftler Michael Hermann blickt der SGV in die Vergangenheit und die Zukunft.