Die Herausforderungen für die Tessiner Gemeindeparlamente
87 Prozent aller Tessiner Gemeinden haben ein Parlament. Das heisst aber nicht, dass die Tessiner Bevölkerung deswegen stärker politisiert ist, sagt Felice Dafond, Präsident des Tessiner Gemeindeverbands.
Im Tessin spielen Gemeindeparlamente, ähnlich wie in der Romandie, eine wichtigere Rolle als in der Deutschschweiz. Felice Dafond, Präsident des Tessiner Gemeindeverbands, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gemeindeverbands (SGV) sowie Gemeindepräsident von Minusio, glaubt aber nicht, dass die Tessiner Bevölkerung deswegen stärker politisiert ist. Eher im Gegenteil: Das Interesse, sich für die Gemeinde zu engagieren, nehme tendenziell ab. Er sieht darin auch die grösste Herausforderung für die Gemeinden im Tessin. Eine Professionalisierung der Ämter sieht er aber nicht unbedingt als Lösung. Vielmehr gelte es, das Interesse der Bevölkerung zu wecken und ihr auch eine gewisse Verantwortung zurückzugeben. Zudem plädiert er für eine klare Trennung zwischen den Aufgaben der drei Staatsebenen Gemeinde, Kanton und Bund: Heute würden zu oft Kompetenzen an eine obere Staatsebene abgegeben.
«Die grösste Herausforderung besteht darin, das Aufgabengebiet und die Dienstleistungen im Interesse der Bevölkerung zu überdenken.»