Die Arbeit auf der Gemeinde neu denken

21.03.2022
3 | 2022

Rund 90 000 Menschen arbeiten hierzulande für eine Gemeinde. Auf der Bauverwaltung ermöglichen sie den Bau von Wohnhäusern und Industrieanlagen, als Architekten skizzieren sie das Ortsbild. Das Gemeindepersonal erstellt juristische Gutachten, verwaltet die Finanzen oder hält das Strassennetz instand. Kurzum: Es ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern, so zu leben, wie sie es in der Schweiz gewohnt sind.

Nun ist dieser Standard zwar nicht unmittelbar gefährdet – doch der Fachkräftemangel hat inzwischen auch die kommunalen Amtsstuben erreicht. Überraschend kommt dies nicht. Weil unser Leben immer komplexer wird, nehmen auch die Anforderungen an die Stellenprofile zu. Gleichzeitig finden gut ausgebildete Kandidaten in der Privatwirtschaft oftmals besser entlöhnte Jobs.

Umso wichtiger ist es, dass die Gemeinden proaktiv auf die Vorteile hinweisen, die sie bieten können: Jobsicherheit, Work-Life-Balance, Möglichkeit zur Weiterbildung oder Sinnhaftigkeit der Arbeit. Gleichzeitig erlauben es attraktive Stellenausschreibungen, den Pool potenzieller Bewerber deutlich zu vergrössern. In Muolen (SG) etwa konnte eine Lösung gefunden werden, indem sich dort nun zwei Frauen die Leitung des Einwohneramts teilen. Der SGV unterstützt solche Bestrebungen, indem seine Stiftung ein Förderprojekt für Fachkräfte der FHNW mitfinanziert. Die Gemeinden sind also gefordert, mutig neue Wege zu beschreiten.

Neue Wege beschreitet auch Denise Lachat. Denise hat die «Schweizer Gemeinde» in den letzten sechs Jahren als Chefredaktorin inhaltlich neu positioniert, geprägt und als Verbandszeitschrift nicht zuletzt auch digital weiterentwickelt. Ihrem Wunsch nach beruflicher Veränderung wurde mit Wehmut entsprochen. Viel Erfolg, Denise – und danke für alles!