Das «Team Ticino Accessibile», eine Gruppe Frauen mit Behinderungen, hatte mit öffentlichem Druck zur Annahme der Motion beigetragen. 

Bellinzona mit einem Fachreferenten für Inklusion

12.05.2024
5 | 2024

Die Tessiner Kantonshauptstadt hat die Weichen gestellt, um bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen vorwärtszumachen. Demnächst wird ein Fachreferent oder eine Fachreferentin für Inklusion bestimmt.

Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis das Gemeindeparlament von Bellinzona eine Motion zur Schaffung eines Fachreferenten für Inklusion innerhalb der Gemeindeverwaltung gebilligt hat – ein Novum für eine Gemeinde im Kanton Tessin. Diese Person ist interne und externe Anlaufstelle und Mediator für alle Fragen, die Inklusion und Barrierefreiheit betreffen. Das Votum im November 2023 fiel fast einstimmig aus. Das war angesichts der Ablehnung durch den Stadtrat erstaunlich. Die Exekutive war der Meinung, dass die bisherige Politik in Sachen Inklusion ausreichend und keine eigene Stelle nötig sei. Bis anhin ist der Referent / die Referentin aber noch nicht designiert worden, wohl auch wegen der Gemeindewahlen vom 14. April. Die Motionäre erwarten aber, dass dies bald geschieht. Eine Gruppe von Frauen mit Behinderungen (Team Ticino Accessibile) hatte mit öffentlichem Druck zur Annahme der Motion beigetragen. 

«Die Figur eines Fachreferenten für Inklusion ist für die Systematisierung inklusiver Lösungen unverzichtbar.»

Danilo Forini, Direktor Pro Infirmis Ticino

Gerhard Lob
Freier Mitarbeiter