4 Fragen zu Binn Kanton Wallis

07.08.2024
7-8 | 2024

4 Fragen zu Binn Kanton Wallis

Was macht Ihre Gemeinde einzigartig?

Gemeindepräsident Rudolf Jossen: 1964 wurde ein grosser Teil des Gemeindegebiets unter Naturschutz gestellt; wir setzen auf sanften Tourismus. Die Schönheit der Natur und die Vielfalt der Mineralien im Tal machen Binn aus.

Welches Projekt hat Ihre Gemeinde zuletzt erfolgreich umgesetzt?

2023 lief der Nutzungsvertrag des Wasserkraftwerks aus. Die Nutzungsrechte gingen zurück an die Gemeinden Binn, Ernen, Grengiols und den Kanton Wallis. Wir haben gemeinsam eine AG gegründet, um das Kraftwerk zu betreiben. Für uns als kleine Gemeinde ist dieser Heimfall sehr bedeutend.

Was wird die grösste Herausforderung für Ihre Gemeinde in den nächsten fünf Jahren?

Die Abwanderung ist unser grösstes Problem. Wir mussten 2023 die Schule schliessen. Für interessierte Zuzüger stehen kaum Wohnungen zur Verfügung, denn viele werden vererbt und von Heimwehbinnern als Feriendomizil genutzt. Herausfordernd sind auch die wiederkehrenden unberechenbaren Naturereignisse wie Lawinen und Unwetter, die uns Binner immer begleiten.

Wenn Sie nicht bereits in Ihrer Gemeinde wohnen würden, warum würden Sie hierherziehen?

Ich bin tatsächlich erst vor acht Jahren hierhergezogen. Ich kannte das Tal aber bereits vorher gut. Ich geniesse die wildromantische Natur und würde nur schon darum jederzeit wieder hierherziehen.

BEVÖLKERUNG

123 Personen

FLÄCHE

6500 ha

HÖHE

1400 bis 3272 m ü. M.

AMTSSPRACHE

Deutsch

STEUERFUSS

1,2 Rappen pro Franken Kantonssteuer, vorbehaltlich Indexierung

VOLLZEITÄQUIVALENTE GEMEINDEVERWALTUNG

3

EXEKUTIVE

Gemeinderat, 5 Mitglieder

LEGISLATIVE

Gemeindeversammlung

«Das Binntal war früher ein wichtiger Übergang nach Italien. Vielleicht sind die Binner darum so aufgeschlossen.»

Rudolf Jossen, Gemeindepräsident Binn

Rudolf Jossen ist seit 2021 Gemeindepräsident von Binn im Milizamt. Der Bankkaufmann war unter anderem für verschiedene Banken und den Bund tätig. Zwölf Jahre lang war er Gemeindeschreiber in seiner Heimatgemeinde Mund (VS). Heute ist er pensioniert. Der Mitte-Politiker sitzt von Amtes wegen im Vorstand des Landschaftsparks Binn. Als nächste zu porträtierende Gemeinde hat er Port-Valais (VS) ausgesucht.

Binn mit seinen typischen Walliser Holzhäusern.

Sicht von der Alpe Binntal.

Binn setzt auf sanften Tourismus: Wanderweg bei Maniboden.

Der Weiler Fäld.

Der Mässersee im Herbst.

Blick auf Binn.

Nadja Sutter
Chefredaktorin «Schweizer Gemeinde»