4 Fragen zu Binn Kanton Wallis
4 Fragen zu Binn Kanton Wallis
Was macht Ihre Gemeinde einzigartig?
Gemeindepräsident Rudolf Jossen: 1964 wurde ein grosser Teil des Gemeindegebiets unter Naturschutz gestellt; wir setzen auf sanften Tourismus. Die Schönheit der Natur und die Vielfalt der Mineralien im Tal machen Binn aus.
Welches Projekt hat Ihre Gemeinde zuletzt erfolgreich umgesetzt?
2023 lief der Nutzungsvertrag des Wasserkraftwerks aus. Die Nutzungsrechte gingen zurück an die Gemeinden Binn, Ernen, Grengiols und den Kanton Wallis. Wir haben gemeinsam eine AG gegründet, um das Kraftwerk zu betreiben. Für uns als kleine Gemeinde ist dieser Heimfall sehr bedeutend.
Was wird die grösste Herausforderung für Ihre Gemeinde in den nächsten fünf Jahren?
Die Abwanderung ist unser grösstes Problem. Wir mussten 2023 die Schule schliessen. Für interessierte Zuzüger stehen kaum Wohnungen zur Verfügung, denn viele werden vererbt und von Heimwehbinnern als Feriendomizil genutzt. Herausfordernd sind auch die wiederkehrenden unberechenbaren Naturereignisse wie Lawinen und Unwetter, die uns Binner immer begleiten.
Wenn Sie nicht bereits in Ihrer Gemeinde wohnen würden, warum würden Sie hierherziehen?
Ich bin tatsächlich erst vor acht Jahren hierhergezogen. Ich kannte das Tal aber bereits vorher gut. Ich geniesse die wildromantische Natur und würde nur schon darum jederzeit wieder hierherziehen.
BEVÖLKERUNG
123 Personen
FLÄCHE
6500 ha
HÖHE
1400 bis 3272 m ü. M.
AMTSSPRACHE
Deutsch
STEUERFUSS
1,2 Rappen pro Franken Kantonssteuer, vorbehaltlich Indexierung
VOLLZEITÄQUIVALENTE GEMEINDEVERWALTUNG
3
EXEKUTIVE
Gemeinderat, 5 Mitglieder
LEGISLATIVE
Gemeindeversammlung
«Das Binntal war früher ein wichtiger Übergang nach Italien. Vielleicht sind die Binner darum so aufgeschlossen.»
Rudolf Jossen ist seit 2021 Gemeindepräsident von Binn im Milizamt. Der Bankkaufmann war unter anderem für verschiedene Banken und den Bund tätig. Zwölf Jahre lang war er Gemeindeschreiber in seiner Heimatgemeinde Mund (VS). Heute ist er pensioniert. Der Mitte-Politiker sitzt von Amtes wegen im Vorstand des Landschaftsparks Binn. Als nächste zu porträtierende Gemeinde hat er Port-Valais (VS) ausgesucht.